Montag, 25. Oktober 2010

Was ist Canada eigentlich ;D ?!

Too bad, den ganzen Tag hat es geregnet, sodass ich schon wieder nicht so viel von der Fahrt nach Whistler hatte – außer 2Stunden volle Aufmerksamkeit auf die Straße, da der Regen die Sicht nicht leichter machte und ich auch nicht in meinem geliebten (gut..Arnes!) Polo saß, sondern in dem komischen Suzuki von meinem Mitbewohner. Zwischendurch blieb mir nichts anderes übrig als die Natur zu bestaunen (links Wasser, rechts Berge). Und da derzeit Indian Summer ist, ist jeder Laubbaum unglaublich schön und in seinen tollsten Farben einzigartig.
Auf dem Rückweg ist mir aufgefallen, dass der Tank sicher fast empty war und nachdem ich die erste Tanke verplant hab, hab ich gedacht „Gut, nehm ich die nächste!“ Denkste Puppe ! Die nächste war 40km entfernt und jeder der das Problem schon mal hatte, weiß, wie es mir ging ;D (Ich hab mich bei dem Auto für alle bösen Worte entschuldigt und hab nur gehofft, dass ich nicht mitten aufm Highway stehen bleibe). 
Nun ja, wie das Interview gelaufen ist erfahre ich morgen. Ich bin ziemlich zuversichtlich – aber dass ist eben das Problem, Kanadier geben einem immer das Gefühl, dass alles große Klasse war und am Ende bekommt man doch eine Absage.



Meine kleine Cousine hat mich gefragt, wie Kanada eigentlich ist und wenn ich ganz ehrlich bin, wusste ich das auch nicht so richtig bevor ich her gekommen bin .. haha, typisch Deike ;D. Also geb ich mal einen kleinen Einblick :)

Mhhm…Kanada…wenn man das hört denkt man immer gleich an Bilder mit überwältigen Bergen und spiegelnden Seen. Alles ist viiel größer - größere Straßen, Einkaufsläden, Autos und die Landschaft .. eben der zweit größte Staat der Erde ;D

Vancouver :) - bekannt als eine der schönsten Städte der Welt, was ich wirklich nicht abstreiten kann, da sie den immergrünen Stanley Park zu bieten hat, gepflegte Grünflächen und das tollste, sie ist umgeben von Bergen und grenzt gleichzeitig an den Pazific, sodass man im Winter Ski fahren und im Sommer sämtliche Wasseraktivitäten betreiben kann oder einfach nur an einem der tollen Strände in der Sonne chillt.
Von Granville Island, einer kleine Insel zwischen Vancouvers Stadtteilen Yaletown und Kitsilano hat man einen super Blick auf Downtown und dahinter die Berge.
Die Skyline von Vancouver gilt als "visuell uninteressant", da beschlossen wurde, dass die Sicht auf die Berge durch überdimensionale Gebäude nicht verdeckt werden darf, daher gibt es nur 5 Gebäude an ausgewählten Plätzen, die etwas höher sind. Mir gefällts trotzdem ;D.

Die Entfernungen sind hier undenkbar, zu der Farm wo ich meine ersten zwei Wochen verbracht habe, bin ich 21 Stunden mit dem Bus gefahren-und wir waren immer noch in British Columbia, eine Provinz, die  ca 2 ½ Mal so groß ist wie Deutschland. Bis an die andere Küste des Landes fliegt(!!) man 6 Stunden.
Kurz gesagt sind es Strecken, die sich ein Europäer nicht vorstellen kann. Ein paar Stunden Autofahrt und ich bin in einem komplett anderen Land mit einer anderen Sprache. Genau deshalb finden die Kanadier Europa so faszinierend und es ist Reiseziel Nummer 1..
Außerdem gibt es hier sechs Zeitzonen – wirklich Wahnsinn.
Die Menschen sind sehr freundlich und wenn man jemanden trifft, egal ob man ihn schon kennt oder nicht, fragt er, wie es dir geht und oft auch wie du heißt – ich habe hier schon so viele Namen kennen gelernt, sodass ich sie oft nach einigen Sekunden wieder vergesse oder erst gar nicht richtig zu höre. Und ich glaub so machen es die die hier leben auch, die  Antwort ist ihnen meist egal.
Ca 50% der Bevölkerung sind Asiaten, Chinesen oder Japaner, darüber hinaus gibt es Indianer und etliche Europär.

Aus dem Leben gegriffen:
-  Die Kanadier bedanken sich beim Busfahrer wenn sie aus dem Bus aussteigen, sogar an der Hintertür.
-  Beim rechts-abbiegen an einer Ampel brauch man nicht auf das Grünlicht zu warten, lediglich auf Fußgänger und Radfahrer sollte man achten ^^.
-  Konsummittel sind merkbar teurer, jedoch wird dies von dem Gehalt wieder ausgeglichen.
-  In Klamottenläden etc. muss man immer noch die Mehrwertsteuer drauf rechnen, da die im Preis noch nicht inbegriffen ist und auch nicht auf dem Preisschild steht-die Überraschung kommt immer erst an der Kasse ;D Im Restaurant werden zzgl. des Speisenpreises + Steuern noch 15% Tips(Trinkgeld) berechnet.
-  In den Supermärkten gibt es unglaublich viele verschiedene Süßigkeiten, lange nicht so gut wie in Germany und zT ziemlich süß(..genauso wie die Getränke) An den Wänden gibt es Spender in denen man sich die Art und Menge, z.B. Mehl, Reis etc, aber auch Süßes oder Nüsse aussuchen und selbst abwiegen kann.
-  Schokolade schmeckt gar nicht hier ;) Da lass ich mir doch lieber ne leckere Milka von zu Hause schicken. Aber  die Muffins und Cookies sind göttlich :) Zu Hause habe ich nie Muffins gemocht, bzw. allgemein ziemlich wenig Kuchen oder Süßes gegessen, aber hier..mhhm :).
-  Zum typischen Frühstück gehören natürlich Pancakes oder Waffeln, Hashbrowns (geröstete Kartoffelwürfel), Scrambeld Eggs (Rührei), Bacon (Speck), French Toast (gebratenes, mit Ei/Milch voll gesaugtes Toast), Sausages (kurze Würstchen-die total fettig sind und so gar nicht nach Würstchen schmecken, ich sie aber irgendwie gerne mag, obwohl sie gewöhnungsbedürftig sind) und über alles Ahornsirup darüber gegossen (Hab ich noch nicht probiert ;D).
-  Ansonsten wird gerne Fast Food gegessen, obwohl die Kanadier gar nicht so dick sind wie ich immer dachte .. ! Aber es wird auch ne Menge Sport getrieben.
-  Alkohol gibt es hier nur im Liquor Store zu kaufen und ist echt verdammt teuer – ein Sixpack Bier kostet so um die 12$(8,50€) und selbst den (in Deutschland) billigsten Wein bekommt man nicht unter 8$. Aber es bleibt einem nichts anderes übrig als sich an die Preise zu gewöhnen.
-  Die Häuser sind im Vergleich zu Deutschland größer, jedoch nur aus Holz und somit sehr hellhörig. Aber der Baustil ist trotzdem toll :)
-  Im Radio ist für jeden Geschmack ein Sender dabei. Es gibt Sender die sich nur auf ein Jahrzehnt spezialisieren, dann welche die nur classic Rock spielen, und und und.
-  An jeder Ecke gibt’s ein Starbucks, Blenz Coffee oder den von den Kanadiern geliebten „Tim Hortons“
-  Es wird nicht viel übers Wetter gesprochen – was für mich ja eigentlich das Lieblingsthema Nr.1 ist :D Wenn man zum Beispiel sagt, dass der Regen nervt, antworten Sie einfach „Welcome to Vancouver“ .. na Happy Bithday !
-  Wenn man jemanden anruft muss der Angerufene auch was bezahlen, genau der gleiche Quatsch bei SMS. Und es gibt keinen Unterschied zwischen Handy und Festnetznummern.
-  Lieblingssportarten der Kanadier: Eishockey, Football und Golf – langweiliger geht’s ja wohl nicht :D

Ich hab sicher noch einiges vergessen, aber für den ersten Einblick reicht es ;D.

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